Donnerstag, 27. Februar 2014

Auf der Suche nach Irgendwo

Es ist schon über 2 Monate her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe. Seitdem ist viel passiert: Weihnachten kam (und ging), das neue Jahr hat begonnen und gerade heute klauen sich die Jecken landauf, landab, die Pappnasen. 

Auch in Marmeladenherzenhausen ist die Zeit nicht stehengeblieben. Und obwohl es wahnsinnig viel zu berichten gäbe und auch viel zu zeigen, so ist es mir immer weniger wichtig vor; was ich gemacht und getan, gebacken und gekauft habe. Es kommt mir alles so banal vor und -seien wir mal ehrlich- das ist es auch. 

In unserem Leben wird es wichtige Veränderungen geben und die Gedanken daran finde ich momentan größer und wichtiger, als das neueste Müslirezept und die vielen vielen phänomenalen Kochbücher, die ich derzeit wöchentlich aus meiner neuen Superbibliothek mit nach Hause schleppe:
Wir möchten bald der Schweiz den Rücken kehren. Ein Land, in dem wir uns irgendwie nie wirklich zuhause gefühlt haben, indem wir nie wirklich willkommen waren. Welches die  Bezeichnung "Heimat" nicht verdient hat. In dem wir häufig  mehr geduldet und ertragen wurden, da wir schliesslich einem anderen (Schweizer) den Arbeitsplatz weggenommen haben. Diese Erfahrungen sind nicht repräsentativ, sie sind persönlich, aber so ist es auch dieser Blog. 
Fakt ist: Wir wollen weg. Nicht sofort, nicht überstürzt und hastig, aber mittelfristig, in absehbarer Zeit. Was die Zukunft uns bringen wird, wir wissen es momentan nicht.  Die Welt ist unsere Auster und nun suchen wir die Perle. Irgendwo zwischen dem Nordkap und dem Kap der Guten Hoffnung, zwischen der Golden Gate Bridge und der Rialtobrücke liegt .... ja was, unser Glück? Zumindest mal unsere "gute Hoffnung" auf eine freundlichere Zukunft. Die Welt scheint uns dieser Tage offen zu stehen, allerdings wachsen mit den Möglichkeiten auch die Unsicherheiten. Klar habe ich Zweifel- aber wer hat die nicht, wenn es um das Unbekannte geht? Ich schwanke zwischen Hoffnung und Furcht fühlen, zwischen Abwarten und Loslaufen wollen. 

Aber was bin ich gespannt auf das, was da draußen auf uns wartet! So viele Szenarien sind mir schon durch den Kopf geflimmert und alle haben ihren Reiz. Ausgeschlossen, dass es einfach wird. Es wird schwer und anstrengend, wir werden wieder zunächst Fremde sein, Kontakte knüpfen müssen und von vorn beginnen. Dennoch: Es kribbelt wieder. Die Energie kommt zurück. Das Vagabundenkind in mir, es beginnt wieder in den Himmel zu blinzeln, sich den Staub von der Schultern zu klopfen und die in der Enge der Eidgenossen steif gewordenen Glieder wieder zu strecken. Und in seinem Mundwinkel dieses kleine Lächeln, welches nichts als Vorfreude bedeuten kann. 




1 Kommentar:

  1. Ich wuerde dir so gerne privat schreiben, denn auch ich lebe in einem (Gast)Land in dem wir uns nur bedingt wohlfuehlen. Wie komme ich an deine Mail-Adresse? Alles Liebe - M

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