Sonntag, 17. Juni 2012

Das Elternzeitschriften-Dilemma

Ich lese gern. Ich lese viel. Ich lese so ziemlich alles was mir unter die Finger kommt. Bin ja auch Bibliothekarin, da liegt das eher nahe. Zeitung, Banner, Werbung, Flyer, Bücher, Rezepte, Zeitschriften, alles queerbeet. Mal mit mehr, mal weniger Anspruch und das ist ok. 
Und mir ist durchaus klar, dass jedes Medium und jede Themenwelt seine eigene Sprache hat, eigene Begriffe etc... Aber wo ich wirklich und wahrhaftig ZUVIEL kriege und auch echt nicht weiterlesen kann, das sind diese süßlich-kindlichen Elternzeitschriften, die mir unterdessen auch ab und zu auch unter die Augen kommen. 
Leute, ich bin eine erwachsene Person! Ich muss aufhören zu Lesen, wenn ich an einen Artikel gerate, der eine solche Sprache benutzt:

"Die Haut ihres Winzlings ist...." , 
"..., wenn sich Ihr Nesthäkchen immer ", 
"... darf Mama ihr Herzblatt ...", 
"Dabei liebt ihr kleiner Schatz...",
"nicht nur der süße Wonneproppen..." 

undsoweiter undsofort. (Der Artikel aus dem diese Beispiele stammen umfasst eine knappe A4 Seite.)
Boahhhh, bitte!!  Ich muss echt nicht wissen, was der Microsoft-Word-Thesaurus für Synonyme zu Baby bereitstellt!! Denken diese Redakteure eigentlich, dass Eltern sobald Kinder auf die Welt kommen nur noch mit "Du-du-du" und "Da-Da-Da" Lauten kommunizieren und alles rosarot, zart und wolkenfluffig sein muss? Ich bin ja auch sehr für niedlich und süß zu haben und die Begeisterung über mein eigenes süßes, niedliches Baby ist geradezu grenzenlos, aber ich will doch nicht so ein Gesülze lesen müssen in einem Artikel, in dem es um ein Fachthema geht!! Da kann ich wirklich Rosamunde Pilcher lesen oder Cecilia Ahern. Also liebe Eltern-Zeitschriften-Redakteure, bitte behandelt Eltern wie Erwachsene Menschen und wählt ein entsprechendes Vokabular, sonst schicke ich Euch  ein herziges lieblichduftendes Nesthäkchengeschenkchen von meinem süßen Sonnenschein! #&%§*!!!

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