Mittwoch, 6. April 2011

Verzaubert von einem kleinen Jungen und einer jungen Frau

wurde ich am Wochenende, dass ich mit dem liebsten Ehemann mal wieder in mütterlich heimatlichen Gefilden verbracht habe. 
Das Wetter war unschlagbar, die Bergsicht auch, wir haben sogar angegrillt!!
Allerdings hat mich keines dieser drei Dinge so sehr verzaubert, wie das Fertiglesen eines Buches und das unverhoffte Finden eines anderen. 
Zunächst der kleine Junge:
Ich habe am Wochenende "Die Karte meiner Träume" beendet. Es ist eines dieser Bücher, die ich unablässig im Arm haben will und streicheln muss. Ich weiss, das klingt unmöglich. Noch schlimmer wird es wenn ich sage, dass es eines dieser Bücher ist, bei denen einem das Herz aufgeht, die neu erwachende Frühlingswelt plötzlich ein bisschen grüner ist und man so ein warmes Gefühl im Bauch kriegt. Es hat aber, das muss man bei allem Lob auch ganz klar sagen, seine Längen. Dennoch: T.S. Spivet ist der großartigste, entzückendste 12-jährige Held, dem ich seit langem begegnet bin! Wenn wir ihn in einem Buch auf meine kleine Superheldin Flavia de Luce treffen lassen würden, das wäre wie... wie wenn Batman und Superman oder James Bond und (...öhhmm...) John McLane zusammen in einem Film spielen oder wenn die Beatles mit Bruce Springsteen oder Queen mit ACDC auftreten würden!
Die Story ist es nicht, die dieses Buch so besonders macht. Es sind die Charaktere und ihre Gedanken und Geschichten, die Reif Larsen so bezaubernd zu beschreiben vermag. Was noch hinzukommt, ist die Art und Weise, wie dieses Buch gestaltet ist. Der kleine Held ist nämlich Kartograph und zeichnet Karten zu allem, was man sich vorstellen kann. Und diese Karten sind am Rand abgedruckt, ebenso wie Kommentare die über die eigentliche Geschichte hinaus gehen. Ich habe einige Kritiken gelesen, die sich daran gestört haben, aber meinem Wesen der kurzen Aufmerksamkeitsspannen und des Mult-Taskings kam das wirklich sehr entgegen.


Bildrechte S. Fischer-Verlag

Ein so liebevolles Buch, von der Art des Schreibens, der Personen, der Geschichte UND des Buchmachens habe ich noch nie in den Händen gehalten. Reif Larsen, du bist ein Genie, ich verbeuge mich vor dir. 

Die zweite Person, von der ich mich am Wochenende verzaubern ließ, ist in meiner eigenen Geschichte zu finden. Ich habe beim Aufräumen und Ausmisten des Dachbodens das Tagebuch meiner Großmutter aus ihrem Jahr in einem Jungmädchenpensionat in Neuenburg gefunden. Das war 1936/37 und sie war gerade 18. Was ist das für ein Zufall, dass ich heute nichtmal eine halbe Autostunde von dort entfernt wohne! Dieses kleine Büchlein steckt so voller Erinnerungen und historischer Details, ich konnte nicht genug davon kriegen es durchzublättern. Besonders die Fotos von ihr sind so schön. Ich weiss nicht besonders viel von meiner Oma, aber dank dieser Erinnerungen fühle ich mich ihr ein bisschen näher.

Ein Buch für ein Jahr

Freundinnen aus aller Welt

Skikurs: Allein auf weiter Flur


"Fensterln"

Zum Schluss kriegt ihr noch ein Bild meiner gestrigen abendlichen Magenverzauberung:
Spargel-Zucchini-Wähe

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