Freitag, 23. August 2013

Häkeltussi oder zwei auf einen Streich

Das ist total einfach!  
Das entspannt sooo!  
Das lernt man ganz schnell! 
Das macht Spaß! 
Einmal angefangen kann man kaum noch aufhören!


So oder ähnlich schalmeit es seit einiger Zeit aus den Blogs und/oder Mündern von strick- und häkelbegeisterten DIY-Moms landauf, landab. Ich habe mich da bisher immer fein rausgehalten und diese Damen mit einem mitleidigen Lächeln für ihre Begeisterung belohnt.
Dann: Ferien. Und dort soll man ja bekanntlich immer etwas Neues ausprobieren. Kulinarisch und kulturell liess sich dies nicht so verwirklichen, da schon bekannt und gelebt. Aber während des Aufenthalts in unserem südlichen, blau-weissen Bundesland tat sich auf ein Mal die Möglichkeit auf, eine dieser totaaal simplen, einfachen, spassmachenden, entspannenden, etc... Handarbeitstechniken zu lernen und das sogleich noch in Kombination mit der Herstellung einer Mütze. 
Nun denn also. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, bzw. der hat im Winter kalte Ohren. Und da der nächste Winter bestimmt kommt, fand ich mich plötzlich mit zerfurchter Stirn und Zunge zwischen den Lippen auf einer Bank sitzend, mehr oder weniger talentiert eine Mütze häkelnd, wieder. Nach zwei Stunden war meine Mütze immerhin auf fünf Reihen angewachsen und hatte dabei viel mehr Ähnlichkeit mit einer Kippa für sibirische Glasköpfe als mit einer Mütze. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Projekt schon wieder auf Eis gelegt und mich als untalentiert abgestempelt. Schliesslich saß neben mir ein Drittklässler, der in der gleichen Zeit fast das Dreifache geschafft hatte (Streber!!!) Schuster, bleib bei deinen Leisten dachte ich mir.
Am Abend, nach dem Essen und bei einem Gläschen Wein, der den verknoteten Geist wieder löste, hab ich das lieblos ins Regal gestopfte Bündel dann doch noch einmal hervorgeholt, nur so zum Gucken dachte ich mir. Ich häkelte eine Reihe, es klappte nicht schlecht. Dann noch eine. Es wurde nicht schlechter. Also weiter. Plötzlich wurde aus der Kippa ein kleines mützenähnliches Etwas... Noch eine Reihe, und noch eine. Als ich nach Mitternacht ins Bett ging, hatte ich nicht nur eine Kindermütze fast fertig, ich hatte einen doppelten Farbwechsel drin. 
Tags darauf fand ich mich im örtlichen Handarbeitsfachhandel wieder, mit dem Mann, der sich nun Wolle in männlichen Farbtönen für SEINE Mütze aussuchte!
Der Prototyp
Bis zum Ende der Ferien hatte ich nicht nur meine Familie eingehäkelt, ich hatte sie sogar noch gebommelt!  Und die Herrenmütze, 1,5 Mal so groß wie das Kinderexemplar, sieht auch schon viel weniger holprig aus als der Prototyp. 
Die Männermütze

Und ich, ich bin stolz wie Bolle Bommel.
in Aktion



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