Mittwoch, 22. Dezember 2010

22. Dezember. Ende unendlich.

Heute ist uns, meinem lieben Mann und mir, in unterschiedlichen Situationen die gleiche Erkenntnis gekommen:
Ich habe seit gestern Abend in meinem Auto das Hörbuch vom satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch gehört und zudem waren wir heute Abend im Theater in der Tanzadaption von Momo.
Was mir im Auto bewusst wurde, flüstert mir mein lieber Mann noch vor der Pause ins Ohr: Der aktuelle Bezug, den das Buch bis heute noch hat, ist mir vorher nicht aufgefallen. Sei es beim Wunschpunsch, welchen ich eigentlich als wunderbar phantastische Geschichte im Hinterkopf hatte oder bei Momo, wo der Aktualitätsbezug zwar stärker ist, aber als kindlicher Leser natürlich das Mädchen Momo und ihr Schicksal im Vordergrund standen.
Und nun eröffnen sich uns in beiden Fällen ganz neue -und immernoch muss man fast sagen- aktuelle Bezüge, sei es die Verschmutzung unserer Umwelt beim Wunschpunsch oder der Umgang mit der Zeit bei Momo. Im Ballett konnte natürlich dieser Umgang mit Zeit durch die Bewegung ganz einfach dargestellt werden.
Und jetzt beginne ich zu überlegen, ob wohl hinter allen Kinderbüchern, die ich früher so geliebt habe, noch eine weitere Bedeutung steckt, die sich mir erst jetzt, als Erwachsene offenbaren würde? Und es tut mir zum einen leid, dass ich niemals das Alter erreichen werde können, in dem ich alles, was ich gern noch lesen möchte oder wiederlesen möchte, schaffen werde. Gleichzeitig freue ich mich auf die Zeit, in der vielleicht einmal lesende Kinder mein Haus und mein Leben bevölkern werden und ich mich mit Ihnen (oder eben eher neben Ihnen) auf die ein oder andere Kinderbuchreise mit begeben kann.

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