Mittwoch, 3. November 2010

Fesselndes Lesevergnügen

Zunächst war ich ja skeptisch. Richtig skeptisch.
Denn wenn ein Buch derart gutaussehend daherkommt und so sehr beworben wird...naja bei Erwachsenenliteratur ist da häufig nicht viel dahinter. Aber bei KJL sieht das wohl anders aus. Und bei dem Buch hab ich mich recht grundlegend geirrt. Zum Umdenken bewogen hat mich der Gewinn des diesjährigen Jugendliteraturpreises in der Kategorie "Jugendjury" (die meiner Meinung nach einzig repräsentative Kategorie wenns um die Lesbarkeit der Bücher geht).

Es geht um Suzanne Collins "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele". Ich habe mir am Wochenende die Hörbuchversion regelrecht "reingezogen". Selten bin ich so langsam und vorsichtig Auto gefahren, damit ich möglichst viel höre und nicht so schnell an meinem Ziel ankomme... :-)
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Es ist hat eine sehr originelle (wenn auch grausame) Geschichte, abenteuerliche und dennoch (bis zu einem gewissen Grad) glaubhafte Wendungen, sehr sympathische Charaktere und eine klare Sprache. Altersmässig würde ich es eher so ab 15 aufwärts ansetzen, für Jungen und Mädchen geeignet. Und obwohl es immer unter Fantasy läuft, könnte ich es mir auch unter Action sehr gut vorstellen. Für Erwachsene nur dann geeignet, wenn diese auf Action stehen und sich in die Haut von 16-jährigen begeben möchten...




Dann habe ich in den letzten zwei Wochen noch so ein vielbeworbenes "Monster" gezähmt. Dort war meine Stimmungslage aber nicht so klar wie bei den "Tributen".
Ich habe mich in Cornelia Funkes neue Welt gewagt. Man kann über die Frau ja denken was man will, aber sie bringt meine Schüler zum Lesen und schon allein das würde genügen, um sie zu schätzen. Aber darüber hinaus habe ich ihr "Tintenherz" verschlungen und mir auch einen Buchbinder wie Mo zum Vater gewünscht (auch wenn meiner jetzt was Bücher angeht ebenfalls keine schlechte Wahl ist). Aber bei "Tintenblut" bin ich schon wieder ins Stocken geraten. Und dann die Ausmaße, die diese Neuerscheinung angenommen hat... na ich weiss nicht. Also habe ich mich mit diesen Vorgaben auch an "Reckless" gewagt und damit in die Spiegelwelt. Und war hin und hergerissen. Denn "gewagt" ist hier das richtige Wort. Aber am Ende (da ich auch das Ende schon vorher lese, wenn auch nicht gleich als Allererstes) war ich verzaubert und wollte mehr von Will, Jacob, Fuchs und sogar Valiant wissen. Aber bis dahin war ich teilweise schon ein wenig schockiert. Diese völlige Entzauberung aller Märchen und Sagen hat etwas so düsteres und deprimierendes an sich. Ausserdem, da gebe ich einigen Kritikern recht, werden manche Figuren sehr CF untypisch, gar nicht so genau geschildert. Aber was kann es Schöneres geben als nach dem Lesen des ersten Bandes einer angekündigten Triologie so viele Fragen zu allen Figuren zu haben? Es schreit wirklich geradezu nach einer Fortsetzung, aber nicht wegen irgendeines abgeschmackten Cliffhangers, sondern weil man mehr erfahren möchte über die Spiegelwelt und ihre Bewohner.
Empfohlen für alle Märchenfreunde und Märchenhasser mit Fantasie, ab 13 Jahren, aber durchaus auch für Erwachsene.

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